
„Die Strecke hat es in sich, aber die Veranstaltung ist wunderbar“, gab Sven Otremba den Grund an, warum er am vergangenen Samstag gern die Fahrstrecke von 230 Kilometer auf sich genommen hat. Vor vier Jahren hatte der Freiberger das erste Mal vom HEROS – Spendenmarsch erfahren. Seitdem kommt er jedes Jahr nach Frömmstedt. „Laufen ist mein Hobby. Wenn ich dann noch etwas Gutes tun kann, macht mich das glücklich“, sagte Otremba. Er nahm die 25-Kilometer-Distanz in Angriff.
Mit einer Mischung aus Wiederholungstätern und Neulingen war das Team der Novasib GmbH aus Erfurt angereist. Diana Leger hatte von ihren guten Erfahrungen berichtet. „Das besondere Feeling, das Anliegen des Marschs, die betroffenen Eltern vor Ort, einfach die gesamte Organisation überzeugt“, sagte sie. Die Firma war mit 21 Männer und Frauen angetreten.
Insgesamt starteten beim 5. HEROS Spendenmarsch knapp 900 Teilnehmer. Veranstalter Jan Hähnlein konnte damit einen Teilnehmerrekord vermelden und freute sich über die wachsende Resonanz für die gute Sache. Auch diesmal kamen die Einnahmen zu 100 Prozent der NCL Stiftung zugute, die sich gegen Kinderdemenz stark macht.
Viele zusätzliche Stunden in der Backstube
Einer der Unterstützer war erneut Matthias Bergmann, der Geschäftsführer der Bäckerei Bergmann & Sohn GmbH aus Frömmstedt. Wie er berichtete, ist der Marsch für viele seiner Mitarbeiter eine Herzensangelegenheit. Nicht nur, dass sie für die Versorgung zusätzliche Stunden in der Backstube aufbrachten, auch am Veranstaltungstag waren sie zur Stelle. Beeindruckt zeigte sich Bergmann von den vielen Läufern. „Das ist ja kein Spaß, sondern eine richtige Herausforderung. Davor kann ich nur den Hut ziehen“, so der Geschäftsführer, der zusammen mit der ERSA-Bau GmbH aus Sömmerda auch die Finisher-Medaillen gesponsert hat.
Daniel Voigt, der Vorstandsvorsitzende des Sömmerdaer Vereins „Run4Kids“, kam zum fünfjährigen Jubiläum nicht mit leeren Händen. Anfertigen ließ er eine Tafel, die die engen Verbindungen symbolisieren soll. Vermerkt ist darauf neben dem Verein und der Bäckerei Bergmann auch der ASB Kreisverband Sömmerda, der das fünfte Mal in Folge für die medizinische Versorgung gesorgt hat. Die Mitglieder von „Run4Kids“ halfen erneut bei der Parkplatzeinweisung und stellten im Bedarfsfall einen Rückholservice auf die Beine.
Helfer gab es noch mehr. Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren aus Frömmstedt und Oberbösa waren genauso im Einsatz wie das „Mega-Seega-Team“, die Vereinsbrauerei Apolda oder die Greußener Salami- und Schinkenfabrik GmbH. Für einen Regenschutz hatte der Wolf & Schneider Zeltverleih aus Bilzingsleben gesorgt.
Über den reibungslosen Ablauf und die Unterstützung vieler freute sich auch Frömmstedts Ortschaftsbürgermeisterin Elisa Koch. Sie packte selbst mit an und begleitete die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr auf der Heros-Kids-Strecke. Hier hatte sich mit Teut, einem zehn Wochen alten Baby, auch der jüngste Hero eingereiht. Mutter Anja Spann aus Ringleben ist eine Teilnehmerin der ersten Stunde. Nimmt sie sonst die lange Strecke in Angriff, entschied sie sich mit Teut, ihrem Mann Rainer Neubauer und den beiden anderen Kindern Thore und Madita für die acht Kilometer. Das Erfurter Fitnessstudio „fit4fam“ hatte hier für fünf Mitmachstationen gesorgt.
Rekordversuch mit Klappfahrrädern aus der DDR
Für Jan Hähnlein, der sich als Eventsportler einen Namen gemacht hat, steht der nächste Höhepunkt bevor. So will er am 16. Juni zusammen mit dem Thüringen Park Erfurt den Weltrekordversuch 2.0 und damit die „LÄNGSTE KLAPPI SCHLANGE DER WELT – Volume 2.0 “ auf die Beine stellen. „Mit Klappi sind die Klappräder der Fahrradmarke Mifa vor 1990 gemeint“, erklärt er. Sein anvisiertes Ziel sind 500 Klappies aus ganz Deutschland.
Und auch der Termin für den „Heros 100“ steht schon. Stattfinden soll die dritte Auflage am 21. September. In diesem Jahr jedoch wird der 100-Kilometer-Marsch in 24 Stunden rund um Erfurt stattfinden, kündigt Jan Hähnlein an. Einen Großteil der Starter kennt er schon. „Viele Läufer der Zweitauflage haben sich gleich wieder angemeldet“, berichtet der Erfurter Eventsportler. 22 Teilnehmer waren 2023 an den Start gegangen.
Zu bewältigen ist für die Läufer nicht nur die sportliche Hürde. Bereits im Vorfeld müssen sie aktiv werden. Neben einem Startgeld von 100 Euro müssen sie Sponsoren finden, die bereit sind, fünf Euro pro absolviertem Kilometer zu zahlen. Auch hier kommt jeder Cent der NCL-Stiftung zugute.
Quelle: Thüringer Allgemeine vom 29.05.2024
Annett Kletzke